Am 7. November 1961 fand mit dem weltberühmten Kammerorchester „I Musici di Roma“ das erste Konzert der Weidener Meisterkonzerte statt. Dass wir jetzt für das Geburtstags-Sonderkonzert am 7. November 2021 ebenfalls ein Orchester gewinnen konnten, diesmal aber ein großes Symphonieorchester und eines der allerbesten, das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, das freut uns ganz besonders. Schon bald nach seiner Gründung 1949 durch Eugen Jochum entwickelte sich das BRSO zu einem international hochgeschätzten Orchester. Den verschiedenen programmatischen Schwerpunkten der bisherigen Chefdirigenten sowie der künstlerischen Qualität jedes einzelnen Musikers verdankt das Orchester sein außergewöhnlich breit gefächertes Repertoire und sein beeindruckendes Klangspektrum. Heute gehört das BRSO zu den besten Orchestern der Welt.

Zuletzt in Weiden am 1. Juni 2019 dirigierte der mit damals 92 Jahren wohl Dienstälteste der großen Dirigenten, Herbert Blomstedt, das Orchester. Jetzt gestaltet einer der jüngsten Pultstars das Konzert: der Finne Klaus Mäkelä. Mit seinen 25 Jahren ist er bereits Chef der Oslo-Philharmonie, ab 2022 wird er Chef des Orchestre de Paris sein, er ist unter anderem künstlerischer Leiter des Turku Musik Festivals. 1996 in eine Musikerfamilie geboren, studierte er Violoncello und schon als Kind Dirigieren bei dem legendären Dirigentenlehrer Jorma Panula. Das BRSO liebt die Zusammenarbeit mit dem jungen Feuerkopf.

Frank Peter Zimmermann gehört zur Elite der Geiger. Er ist auf allen internationalen Konzertpodien zu hören als Kammermusiker und als Solist mit den besten Orchestern. 1994 durften wir einen sensationellen Soloabend (Bach, Ysaÿe) mit ihm erleben, 2019 begeisterte er in Weiden mit seinem Streichtrio (u.a. mit den Goldbergvariationen). Immer interessiert an auch ungewöhnlichen Aufgaben, wird Zimmermann zwei selten gespielte Werke zur Aufführung bringen. Der tschechische Komponist Bohuslav Martinů war ein hervorragender Geiger (u.a. in der Tschechischen Philharmonie). Mit den Möglichkeiten der Violine war er bestens vertraut, und so bereicherte er die Konzertliteratur des 20. Jahrhunderts mit hochgradig originellen Werken. Seine viersätzige Suite concertante schrieb er 1944 für den Geiger Sam Dushkin. Béla Bartók komponierte seine 2. Rhapsodie für Violine 1928 in der Form eines Csárdás mit einem langsam-pathetischen rhythmischen Tanz der Männer (Lassú) zu Beginn und mit einem ausgelassen wirbelnden Paartanz (Friss) zum Abschluß.

Im zweiten Teil des Konzertes hören wir Gustav Mahlers 4. Symphonie in G-Dur, die heiterste und lichtvollste unter seinen Symphonien. Fast klassisch in viersätziger Form scheint Josef Haydn das Vorbild für den 1. Satz zu sein. Der 2. Satz ist ein skurriles Scherzo „Freund Hein spielt auf“ mit einer um einen Ton höher gestimmten, schrill klingenden Sologeige. Der langsame 3. Satz ist in seiner weitausschwingenden Melodik ein Satz zum Niederknien, fast naiv endet die Symphonie mit einem Lied aus „Des Knaben Wunderhorn“: „Das Himmlische Leben“ für Sopransolo und Orchester. Ein Glücksfall ist es, dass für dieses Sopransolo die wunderbare, weltweit gefragte Sängerin Anna Lucia Richter gewonnen werden konnte: Eine Idealbesetzung!
Sonderkonzert
So 07.11.2021 17.00 Uhr

60 Jahre Weidener Meisterkonzerte

Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks

Frank Peter Zimmermann Violine

Anna Lucia Richter Mezzosopran

Klaus Mäkelä Dirigent

  • Béla Bartók
    Rhapsodie für Violine und Orchester Nr. 2, SZ 90
  • Bohuslav Martinů
    Suite concertante für Violine und Orchester (1944)
  • Gustav Mahler
    Symphonie Nr. 4, G-Dur

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