Aus gegebenen Gründen mussten wir auch dieses Konzert leider absagen.

 

Nach dem sensationellen Gewinn des ARD-Wettbewerbs 2012 (einschließlich mehrerer Sonderpreise und des Publikumspreises) haben wir das Armida Quartett schon zweimal in unsere Konzertreihe eingeladen (2014 und 2018) und durften jedes Mal außerordentliches Streichquartett-Spiel erleben. Im Konzert am Sonntag, 25. April 2021, kommt dazu der großartige Cellist Jens Peter Maintz. Schon dreimal war er in unterschiedlichen Formationen Gast in unseren Konzerten (2003, 2011 und zuletzt 2017 mit einer überaus fesselnden Interpretation aller sechs Cellosuiten von Joh. Seb. Bach).

Franz Schuberts grandioses Streichquintett in C-Dur D956 (mit zwei Celli) kommt zur Aufführung, eines der größten Kammermusikwerke. Geschrieben wenige Monate vor Schuberts Tod im Jahr 1828 wurde dieses Werk erst 1850 erstmals aufgeführt. Die Tragik eines Menschen, dessen Lebensträume nicht in Erfüllung gegangen sind, liegt über diesem wohl klangschönsten Werk der Romantik. „Freilich ist`s nicht mehr die glückliche Zeit (der Jugend) sondern jenes fatale Erkennen der miserablen Wirklichkeit, die ich mir durch meine Phantasie (Gott sey`s gedankt) so viel wie möglich zu verschönern suche“. Zwischen den Polen der Illusion ersehnten Glücks und dem „fatalen Erkennen der miserablen Wirklichkeit“ bewegt sich dieses einzigartige Quintett in allen vier Sätzen.

Zu Beginn des Konzerts erklingt Leoš Janáčeks 2. Streichquartett „Intime Briefe“. In seinem Todesjahr schrieb der Komponist dieses Bekenntniswerk, in dem er die Liebe zu der 36jährigen Kamila Stöslová beschreibt. Ursprünglich hatte Janácek geplant, die Violastimme mit einer Viola d`amore zu besetzen, denn ihr ist das Thema der Frau übertragen. Dieses ganz persönliche Quartett ist „ein Werk, das an Intensität und Leidenschaft kaum ein Gegenstück in der Kammermusik hat, obwohl es von einem 74jährigen Komponisten in seinem letzten Lebensjahr geschrieben wurde“ (J. Vogel).

Zwischen dem Quartett zu Beginn und dem Quintett nach der Pause werden wir die Solosonate für Violoncello von György Ligeti hören. Ligeti schrieb dieses faszinierende Cello-Solowerk zwischen 1948 und 1953, folkloristisch geprägt, teilweise fast neoromantisch in der Nachfolge Béla Bartóks. Das Werk wurde von der UdSSR-orientierten Komponistenunion Ungarns mit einem Aufführungsverbot belegt und konnte erst 1979 im Westen uraufgeführt werden.

Gerade Schuberts Streichquintett haben die kürzlich verstorbenen Gründerväter und Ehrenmitglieder unseres Vereins, Dr. Helmut Hülsmann und Hans Robert Thomas in besonderem Maße geschätzt. So widmen wir dieses Konzert dem Andenken der beiden Persönlichkeiten, die im Jahr 1961 zusammen mit musikbegeisterten Weidener Bürgern den Förderkreis für Kammermusik gegründet haben und darüber hinaus das gesamte kulturelle Leben der Stadt Weiden wesentlich mitgeprägt haben.

Dr. Harald Roth



NT Ticket

So 25.04.2021 20.00 Uhr

Armida Quartett mit Jens Peter Maintz

Armida Quartett Streichquartett

Jens Peter Maintz Violoncello

  • Leoš Janáček
    2. Streichquartett „Intime Briefe“
  • György Ligeti
    Sonate für Violoncello Solo

  • Franz Schubert
    Streichquintett C-Dur D 956

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