Das Barbican Quartet beobachten wir schon seit vielen Jahren. Für uns zeichnen sich die Barbicans unter den zahlreichen jungen Streichquartetten durch ihr überaus suggestives Spiel aus. Zuletzt hatten wir das Quartett für ein Konzert im Oktober 2022 eingeladen, da erspielte es sich zu unserer großen Freude im September 2022 einen sensationellen ersten Preis und drei Sonderpreise im hochrenommierten ARD-Wettbewerb in München. Dieser Preis, vor allem aber der großartige Erfolg des Weidener Konzertes bestätigten unsere Wahl. Dass die vier Musiker auch im Zusammenspiel mit anderen Künstlern überzeugten, konnten wir bei späteren Konzerten in größerer Besetzung (Quintett, Sextett, Oktett) erleben. Besonders bewegte uns das Zusammenspiel mit der Bratscherin Sara Marzadori. Als Quartett und auch erweitert zum Quintett mit Sara Marzadori werden wir das Barbican Quartet am 16. November 2025 erneut hören. (Auch dieses Konzert wird BR-Klassik aufnehmen.)

Nach seiner Heirat mit Clara Wieck im Jahr 1840 arbeitete Robert Schumann in einem wahren Schaffensrausch und komponierte allein in diesem Jahr 150 Lieder, später Sinfonien und Kammermusik. Im Jahr 1843, nach intensivem Studium der Werke von Haydn, Mozart und Beethoven, schuf er drei bedeutende Streichquartette (op. 41/ 1-3). Das selten gespielte dritte davon in A-Dur ist wunderbar. Gerade das Adagio erscheint mir als einer der großartigsten langsamen Sätze Schumanns. Bei den Weidener Meisterkonzerten stand op. 41.3 übrigens noch nie auf dem Programm. Der Schönberg-Schüler Anton Webern war zweifellos der radikalste der 12-Ton-Komponisten. In vollendeter Kunst wandte sich Webern der kleinen, hochkonzentrierten, fast aphoristischen Form zu, und er begann „seine blitzenden Diamanten zu schleifen“ (Igor Strawinski). 1905, als junger Mann im Alter von 22 Jahren schuf Webern eine kleine Reihe hochdifferenzierter spätromantischer Werke, darunter den „Langsamen Satz für Streichquartett“, ein klangsinnliches Werk, vergleichbar der Sphäre von Schönbergs „Verklärter Nacht“. Darauf folgt etwas ganz Besonderes: W.A.Mozarts Streichquintett in g-Moll KV 516. Der 31jährige Komponist schrieb dieses Quintett zusammen mit seinem Schwesterwerk in C-Dur im Jahr 1887. „Im Streichquintett erreichten die komplexe harmonisch-melodische Sprache und die ausgedehnte Formentwicklung seiner reifen Wiener Jahre ihren Höhepunkt... Während Haydn im Streichquintett „die fünfte Stimme einfach nicht finden konnte“, bersten Mozarts Quintette vor klanglichem und satztechnischem Reichtum“ (Karl Böhmer).

Dr. Harald Roth
So 16.11.2025 17.00 Uhr

Barbican Quartet Streichquartett

Sara Marzadori Viola

  • Robert Schumann
    Streichquartett A-Dur op. 41/3
  • Anton Webern
    Langsamer Satz für Streichquartett
  • Wolfgang Amadeus Mozart
    Streichquintett g-Moll KV 516

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BR-Klassik wird dieses Konzert aufzeichnen

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